La vache Montbéliarde
Montbéliard-Kühe
Mit ihrem rot-weiß gescheckten Fell, den langen Wimpern, ihren üppigen Formen, der ruhigen und grazilen Gangart ist die Montbéliard-Kuh die unbestrittene Königin der Weiden in der Franche-Comté.

Die Wiege der Montbéliard-Kuh

 

Die Geschichte unserer berühmten Kuh beginnt ganz am Anfang des 18. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit kamen die ersten Mennoniten, Anhänger einer religiösen Strömung, die auf die Täuferbewegung zurückgeht, in der Region um Montbéliard an, nachdem sie im Kanton Bern in der Deutschschweiz bedrängt und verfolgt worden waren. Herzog Leopold Eberhard nahm sie auf und witterte dabei „ein gutes Geschäft“. In der Tat handelte es sich um geschickte Landwirte und Züchter, die noch dazu friedlich gesinnt waren. Dank eines methodischen Auswahlverfahrens bei der Kreuzung seiner Schweizer Herde mit lokalen Rindern brachte Joseph Graber, einer ihrer Nachfahren, die „neue Rinderrasse“ auf nationalen Landwirtschaftswettbewerben zu ihrem verdienten Ruhm.

Doch erst mit der Weltausstellung 1889 und der Unterstützung des damaligen Landwirtschaftsministers Jules Viette, der aus der Region stammte, wurde die Rinderrasse Montbéliard offiziell anerkannt und ein Zuchtbuch eröffnet.

Die Fromagerie de Montbéliard, eine Käserei auf einem früheren Graber-Hof im Stadtteil Pied des Gouttes, gibt einen Eindruck vom landwirtschaftlichen Können der Mennoniten-Gemeinde.

Heute kümmert sich der Verein „Montbéliarde Association“ um die Fortführung der Rasse, verwaltet das Zuchtbuch und organisiert Werbeaktionen. www.montbeliarde.org

 

Unsere Montbéliard-Kühe finden Sie in der Umgebung von Blamont, Ecurcey, in den Dörfern des Rupt-Tals (Saint-Julien-les-Montbéliard, Semondans, Présentevillers), in Dambelin, Vandoncourt, Dasle...

Von der Kuh zum Käse

 

Heute macht die Montbéliard-Rasse 95% des Milchviehbestands der Franche-Comté aus. Die leistungsstarke Milchkuh aus der Käsereitradition ist mittlerweile weltweit fest etabliert und so zu einem Aushängeschild der französischen Tierzucht geworden.
Unsere Montbéliard-Kühe liefern die Milch, die bei der Herstellung regionaler Käsesorten verwendet wird (Comté AOP, Morbier, Cancoillotte...) sowie für Butter, Sahne, Tomme des Princes und Wurtemberg..., die man in der Gegend um Montbéliard in allen Käsehandlungen findet.
Eine Montbéliard-Kuh gibt bei zweimaligem Melken etwa 20 Liter Milch, somit braucht man 20 Kühe für die Herstellung eines Comté-Käselaibs (400 Liter). Die Mindestdauer für die Reifung eines Laibs beträgt 4 Monate, aber da es keine Höchstdauer gibt, kann man den Käse ruhig 8,12, 15, 18 oder 25 Monate reifen lassen, ganz nach Geschmack...

> Mehr Infos über Comté und die Routen des Comté auf: www.comte.com

 

Seit 2001 existiert das originelle Netzwerk „Les Routes du Comté“, das auf der engen Verbindung zwischen Comté-Käse und dem Tourismus im Juragebirge gründet (ein Gebiet, das die Departements Ain, Doubs und Jura umfasst). Es versammelt in erster Linie Höfe, Käsereien und Reifungskeller, die man besichtigen kann, aber auch „Käse“-Museen und „Feinschmecker-Etappen“, mit Geheimtipps für Verkaufsstellen mit regionalen Produkten und diverse Restaurantangebote, die man in der Gegend um Montbéliard findet.

> Der Reiseführer zu den Routen des Comté ist im Fremdenverkehrsamt erhältlich

Wussten Sie schon?

 

So mancher erinnert sich nostalgisch an Kühe mit Hörnern und fragt sich dabei oft, warum die Montbéliard-Kühe keine mehr haben. Ganz einfach: Zur Sicherheit der Menschen und der Kühe unter sich schneiden Landwirte die Hörner ab. Aber sehen sie nicht trotzdem hübsch aus?

©CIGC/StudioVision