Montbéliard, cité des princes
Montbéliard, Stadt der Herzöge
Die Identität der Region um Montbéliard, die vier Jahrhunderte lang ein deutsches Herzogtum war, beruht auf ihrer protestantisch geprägten Kultur und ihrer auf französischem Gebiet einzigartigen Geschichte.

Alles begann auf einem Felsen. In der befestigten Akropolis oberhalb des Zusammenflusses von Lizaine und Allan herrschten die ersten Grafen von Montbéliard, dem damaligen Mömpelgard, mit wohlwollender Autorität, was sich positiv auf den Handel auswirkte. Am Fuße des Schlosses organisierte und entwickelte sich das Leben.

Durch die Verlobung zwischen Henriette von Mömpelgard, der Erbin der Grafschaft, und Eberhard IV., dem jungen Grafen von Württemberg, wurde der kleine Staat 1397 Teil des Heiligen Römischen Reiches. Es folgten vier Jahrhunderte geprägt von lutherischem Protestantismus und den architektonischen Werken von Heinrich Schickhardt, dem Baumeister von Friedrich I. von Württemberg-Mömpelgard. Auf Anordnung des Herzogs wurde das Luthertum 1556 zur Staatsreligion. Das blieb so bis zur Wiedervereinigung mit Frankreich.

Erste Gerüchte über die Revolution drangen erst spät bis nach Montbéliard durch. 1793 wurde die Grafschaft französisch. Die im Unternehmertum weit verbreitete lutherisch geprägte Kultur und die Angliederung der Grafschaft an Frankreich führten zu einem gewaltigen industriellen Aufschwung. Familiendynastien, die angelsächsischen Ideen zugewandt waren, gestalteten die Region auf neue, kreative Weise. Es war die Ära der Japy  und das erste Jahrhundert des Abenteuers Peugeot.

Mit seinen Städten und Regionen der Kunst und Geschichte ist das Pays de Montbéliard heute eine kulturelle Hochburg. Festtagsstimmung, Straßentheater, „Weihnachtliche Lichter“, prächtige internationale Ausstellungen. Das frühere Herzogtum mit seiner in der Tradition der Franche-Comté einmaligen Atmosphäre schmückt sich mit fürstlichem Glanz. Noblesse oblige!

Ein beeindruckendes Erbe

Die Grafen von Württemberg, Herzöge von Mömpelgard, haben Montbéliard ein buntes und vielfältiges Erbe hinterlassen. Es gibt so viele und so frappierende Ähnlichkeiten mit Städten in Baden-Württemberg, dass man meinen könnte, man sei auf der anderen Seite des Rheins!

Das Schloss der Herzöge von Württemberg (13.-19. Jahrhundert):
Durch das Corps de Logis, den Hauptbau, sowie die Türme Henriette (15. Jh.) und Frédéric (16. Jh.) führt ein historischer Rundgang, auch ein Museum ist vorhanden. In der Galerie Georges Cuvier mit ihren naturkundlichen Sammlungen erfahren Besucher mehr über einen der bedeutendsten Gelehrten des frühen 19. Jahrhunderts.

Kirche Saint-Martin (1601-1607):
Das älteste französische Bauwerk des reformierten Glaubens. Als Symbol für den Siegeszug des Luthertums wurde es auf Wunsch des Herzogs von Württemberg vom Architekten und Stadtplaner Heinrich Schickhardt entworfen (1604).

Kirche Saint-Maimboeuf (1850):
Sie ragt über der unterhalb gelegenen evangelischen Kirche Saint-Georges (1679) empor. Die Fassade ist sehr reichhaltig im Neorenaissance-Stil verziert und bekräftigt den Willen zur Rückkehr des Katholizismus auf diesem protestantisch geprägten Gebiet.

Weitere architektonische Kuriositäten und beeindruckende Bauwerke sind das Peugeot-Gebäude, das Stadtpalais Beurnier-Rossel, das Maison des Logis, bunte Fassaden, Rundtürme...

> Das komplette Kulturerbe entdecken Sie auf dem Stadtrundgang „Heinrich Schickhardt und sein Zeitalter“. Es ist eine 3 km lange Rundtour durch die Innenstadt von Montbéliard zu den Bauten des berühmten Architekten des Herzogs von Württemberg und zu denen seiner Zeitgenossen. Der Rundgang ist barrierefrei, in der Nähe der Sehenswürdigkeiten stehen Parkplätze zur Verfügung.

 

Eine grüne Oase

Montbéliard, seit 1989 als grüne Stadt mit 4 „Blumen“ ausgezeichnet, hat eine schöne Naturkulisse zu bieten, mit Gärten, Parks und Landschaftsräumen, die eine angenehme Lebensqualität und zahlreiche Freizeitmöglichkeiten bieten.

Park Le Près-la-Rose:
Zwischen dem Rhein-Rhône-Kanal und dem Fluss Allan liegt diese Parkanlage, die gleichzeitig eine 10 ha große „Insel“ ist mit ihren rund hundert Pflanzenarten, einem Arboretum, einem Riesenlabyrinth... Der ideale Ort zum Entspannen und Spazieren. Der Park beherbergt den Pavillon des Sciences (Pavillon der Wissenschaften), der anhand von Ausstellungen und Veranstaltungen einen anderen Blick auf die Wissenschaft wirft.

Der Jachthafen:
Von April bis September steht der Jachthafen von Montbéliard Freizeitseglern offen, die hier für kurze Zeit anlegen oder länger bleiben möchten, um die Region um Montbéliard zu entdecken. Direkt auf der Radroute EuroVelo 6 gelegen betreibt das Fremdenverkehrsamt von Montbéliard hier ein Büro, das Freizeitseglern, Radtouristen, Wanderern, usw. hilfreiche Tipps und Informationen erteilt.

L’Île en Mouvement:
Die „Insel in Bewegung“ ist ein natürlich wirkender Landschaftspark für Spaziergänge und mit einer großen Artenvielfalt, am Rand des Jachthafens und der EuroVelo-Route Nantes-Budapest.