DIE TRACHTENHAUBE „CALE A DIAIRI“

Das Wort „Diairi“ bezeichnet ursprünglich einen „Dutt“. Eine „Câle à diairi“ ist ganz einfach die Haube, die über den Dutt aufgesetzt wird. Diese Haube ist ohne Zweifel eine Besonderheit des Pays de Montbéliard. Sie ist das Symbol des Protestantismus und der Verbindungen der Region mit dem Haus Württemberg. Die Câle à diairi wurde Anfang des 20. Jahrhunderts aufgegeben. Sie war das letzte Element der auf dem Land üblichen Tracht. In der ersten Hälfte des 20. ahrhunderts trugen nur noch einige ältere Menschen diese Haube jeden Tag.
Die Hauben wurden meistens aus Satin oder Samt angefertigt, in Schwarz, Blau, Braun oder Dunkelrot. Ältere Frauen oder Witwen trugen eine schwarze Haube, die vollständig mit schwarzen Perlen bestickt war. Weiße und mit bunten Perlen bestickte Hauben wurden aus Baumwoll-Piqué gefertigt und waren speziell für Verlobungen und Hochzeiten gedacht. Der Brauch wollte, dass die Verzierung der Haube ein Geheimnis zwischen Näherin und Braut blieb. Niemand
durfte die Haube vor der Zeremonie sehen. Abgesehen davon,
dass sie oft zu Eifersüchteleien zwischen jungen Mädchen führten, gehörten die Hauben zum Stolz der Familien.