Vor 2000 Jahren war Epomanduodurum die erste Siedlung in der Region um Montbéliard.

Den Anfang bildete ein gallisches Wirtschafts- und Religionszentrum, das um einen prachtvollen Tempel herum errichtet wurde (spätes 4. und frühes 3. Jh. v. Chr.). Die Stadt Epomanduodurum erstreckte sich auf einer Fläche von 180 Hektar über die heutigen Gemeinden Mandeure und Mathay. In einem Mäander des Doubs gelegen befand sie sich an einer aus wirtschaftlicher Sicht vorteilhaften Stelle, am Eingang der Elsässischen Ebene, zwischen Vogesen und Jura, auf dem Verkehrsweg, der den Rhein über den Doubs und die Saône mit der Rhône verbindet.

Das gallorömische Theater, das schon 1843 im ersten, von Prosper Mérimée erstellten Inventar historischer Denkmäler erwähnt wird, ist das einzige noch sichtbare Monument der antiken Siedlung. Seit 1964 steht es unter Denkmalschutz. Sein Dekor war vergleichbar mit dem der größten römischen Aufführungsstätten.

Dieses Theater war nicht das einzige: Es war Teil eines religiösen Bereichs, der aus mindestens zwei großen Tempeln, sekundären Kultstätten und Gebäuden bestand, die für den Empfang und den Komfort von Pilgern nötig waren.

Zahlreiche Objekte von Opfergaben, die die Vitalität des Heiligtums belegen, wurden an diesem Standort gefunden. Sie sind im Musée des Antiquités nationales (Archäologiemuseum) in Saint-Germain-en-Laye ausgestellt und bilden eine in ihrer Art einmalige Sammlung des keltischen Europas.  Auch das Museum des Schlosses der Herzöge von Württemberg in Montbéliard beherbergt in seinen Archäologieräumen viele Objekte.

Eines der größten Theater Galliens
Die Ausgrabungskampagne im Sommer 2018 brachte die Fundamente einer konzentrischen Mauer oberhalb des Theaters ans Licht. Es ist ein weiterer Beleg für die Bedeutung dieser Stätte, die es verdient, hervorgehoben zu werden, wie es bereits für vergleichbare Ausgrabungsstätten in der Bourgogne der Fall ist: Autun und Bibracte. In diesem Theater fanden rund 18 000 Zuschauer Platz.